Planung und KonzessionBereits 1847 trug der Oberingenieur Splingard seine Pläne zum Bau einer Eisenbahnlinie von Köln nach Warburg vor. 1848 wurde die Planung durch die Märzrevolution unterbrochen. Danach gab es Veröffentlichungen zum Bau einer „Oberen Lahntalbahn“. 1883 wurde ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Kurhessen und Hessen zum Bau einer Eisenbahnstrecke unterzeichnet. Da sich die Planung von Splingard für seine Hauptbahn nicht umsetzten ließen, beschloss man eine Bahnstrecke von Kreuztal nach Marburg zu bauen.Am 7. März 1880 wurde die Konzession zum Bau einer Strecke Cölbe - Sarnau - Wallau zur Bezirksgrenze Amalienhütte vergeben (preußisches Gesetz Jahrgang 1880 Nr. 13 Seite 157). Die Konzessionen für den Bau und Betrieb erhielt die „Preußische Staatseisenbahn“.Bau und EröffnungDer Bau der 33,06 km langen Strecke von Cölbe zur Amalienhütte wurde am 19. März 1883 für den Güterverkehr eröffnet. Als der erste Personenzug aus Cölbe die Station Biedenkopf am 2. April 1883 erreichte setzte sich ein Festzug von der Schule zum Bahnhof in Bewegung. Dort feierte man die Ankunft des Zuges mit einem Volksfest. Das schlichte Empfangsgebäude war der ländlichen Umgebung angepasst. Im Bahnhof führte ein Stumpfgleis zum Güterschuppenanbau, der aus Fachwerk gebaut war. Eine Rampe, eine Gleiswaage und ein Gleisanschluss gehörten ebenfalls zum Bahnhof. Die Gesamtstrecke wurde am 1. Oktober 1889 für den Bahnverkehr freigegeben.Ausbau des Bahnhofs1905 wurden im Empfangsgebäude, aufgrund der hohen Fahrgastzahlen, die Wartesäle und die Fahrkartenausgabe erweitert. 1910 vergrößerte man das Empfangsgebäude, wobei der zweistöckige Mittelteil und der alte Güterschuppen erhalten blieben. Das erkennt man aufgrund der Fensteranordnung auf der Bahnseite. Diese ist identisch mit der Abbildung von 1898. Es entstand ein zweigeschössiger Anbau, in dem die Bahnhofsgaststätte untergebracht war und über einen eigenen Eingang verfügte. 1912 verlängerte man den Fachwerkgüterschuppen wesentlich. Das kann man anhand der Straßenfront des Stationsgebäudes erkennen. Das Dach des alten Güterschuppens ist kürzer als der des Anbaus. In einen Stellwerksraum war das mechanische Stellwerk untergebracht. Ein neues Stellwerksgebäude entstand 1913 am Bahnübergang. Ab dem 1. Mai 1911 machten die Züge der Scheldetalbahn, die von Wallau nach Dillenburg fuhren im Bahnhof Kopf. Die Dampflokomotiven wurden mit Wasser und Brennstoff versorgt und wechselten danach die Fahrrichtung nach Dillenburg. Die eingesetzten Tenderlokomotiven brauchten dafür keine Drehscheibe. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Strecke nach Dillenburg wurde im Mai 1987 aufgegeben.Seit 2012 verfügt der Bahnhof nur noch über zwei Bahnsteiggleise und einem Abstellgleis. Die Gleise des Güterbahnhofs und das Gleis zum Güterschuppen wurden zurückgebaut.Der Güterschuppen wird heute als Gebrauchtwarenkaufhaus von der Gemeinde genutzt.
Bilder Biedenkopf
Bahnhof 1898
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 2. April 1883 nach Biedenkopf. Also 48 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Biedenkopf hatte zu diesem Zeitpunkt 2.825 Einwohner (Ende 2016 waren es 13.713 Einwohner).
Planning and concessionAs early as 1847, the chief engineer Splingard presented his plans for the construction of a railway line from Cologne to Warburg. In 1848, the planning was interrupted by the March Revolution. Then there were publications on the construction of a "Upper Lahn Valley Railway". In 1883, an international treaty between Prussia and Electoral Hesse and Hesse for the construction of a railway line was signed. Since the planning of Splingard for his main line could not be implemented, they decided to build a railway line from Kreuztal to Marburg.On March 7, 1880, the concession for the construction of a route Cölbe - Sarnau - Wallau was assigned to the district boundary Amalienhütte (Prussian law vintage 1880 No. 13 page 157). The concessions for the construction and operation received the "Prussian state railway".Construction and openingThe construction of the 33.06 km long route from Cölbe to Amalienhütte was opened on 19 March 1883 for freight traffic. When the first passenger train from Cölbe reached the Biedenkopf station on April 2, 1883, a procession from the school to the station began. There they celebrated the arrival of the train with a folk festival. The simple reception building was adapted to the rural environment. In the station a stump track led to the addition of goods shed, which was built from half-timbered. A ramp, a track scale and a siding were also part of the station. The total distance was released on October 1, 1889 for rail traffic.Expansion of the stationIn 1905, due to the high number of passengers, waiting rooms and ticket sales were expanded in the station building. In 1910, the reception building was enlarged, preserving the two-storey central section and the old goods shed. This can be seen due to the window arrangement on the web page. This is identical to the picture of 1898. It was a two-storey annex, in which the station restaurant was housed and had its own entrance. In 1912, the timber shed was substantially extended. This can be seen from the street front of the station building. The roof of the old goods shed is shorter than that of the cultivation. In an interlocking room, the mechanical interlocking was housed. A new signal box building was built in 1913 at the railroad crossing.From 1 May 1911, the trains of the Scheldalbahn, running from Wallau to Dillenburg made a stop in the station head. The steam locomotives were supplied with water and coal and then changed the direction of travel to Dillenburg. The used tender locomotives needed no turntable.What has changed, what has remainedThe route to Dillenburg was abandoned in May 1987.Since 2012, the station has only two platform tracks and a siding. The tracks of the freight yard and the track to the goods shed have been dismantled.The goods shed is now used as a used goods store by the community.
The railway "came" on 2 April 1883 to Biedenkopf. 48 years after the opening of the first railway from Nuremberg to Fürth in 1835. Biedenkopf had 2,825 inhabitants at the time (at the end of 2016 there were 13,713 inhabitants).