Die 30,07 km lange Eisenbahnstrecke von Kalscheuren über Librar nach Euskirchen wurde am 1. Oktober 1875 in Betrieb genommen. Die Konzession hatte die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Gustav von Mevisen war schon lang der Präsident der Kölner Handelskammer, aber auch gleichzeitig der Präsident der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Auf betreiben der Aktionäre der Eisenbahngesellschaft und deren glänzender Wirtschaftslage, sollte nach Potsdamer Vorbildern ein herrschaftlicher Palast in Kierberg entstehen. So wurde der Architekt Lemke mit der Planung des Gebäudes beauftragt. Das Bahnhofsgebäude weist Elemente aus der Antike und Renaissance auf. Auf dem Aussichtsturm hatte man einen großartigen Ausblick über das Rheinland.Für das Abstellen des kaiserlichen Zuges wurde eigens ein Abstellgleis verlegt. Von Kierberg aus fuhr Kaiser Willhelm I. zum Brühler Schloss, um von dort zu dem jährlichen Kaisermanöver zu reisen. Der Erfurter Brikettfabrikant Herman Gruhl gründete zusammen mit Hermann Bleibtreu die Braunkohlegewerkschaft Bleibtreu. Sie kauften 1872/73 Braunkohlegrubenfelder, die aber nicht abgebaut wurden, denn sie spekulierten auf den Bau der Eifelstrecke bei Brühl. 1892 begannen die Gruhlwerke in seiner Brikettfabrik mit der Produktion. Sie wurden über den Bahnhof Kierberg, von dem ein Gleisanschluss zum Grubenbahnhof bestand, abtransportiert. Den Bahnhof erweiterte man auf sieben Gleise. Herman Gruhl zog in der gleichen Zeit nach Brühl. Ab 1901 wurde das Bahnhofsrestaurant verpachtet.1904 wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut. Mitte der 1960er Jahre wurden die Braunkohletagebaue stillgelegt, die Gleise des Bahnhofs zurückgebaut und das Empfangsgebäude verkauft.Seit 1984 steht das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz.2007 wurden die Bahnsteiganlagen komplett modernisiert.
Bilder Kierberg
Bahnhof 1897
Luftaufnahme
Bahnhof 1897 Gleisseite
Kierberg - Hp - KKIEB2 : 145B2 : SD18-Aug15
The 30.07 km long railway line from Kalscheuren over Liblar to Euskirchen was put into operation on October 1, 1875th. The concession had the Rhenish Railway Company. Gustav von Mevisen was long time the President of the Cologne Chamber of Commerce, but also at the same time the president of the Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. On operate of the shareholders of the railway company and the shining economic situation, a stately palace in Kierberg should arise after Potsdamer models. So the architect Lemke was entrusted with the design of the building. The station building has elements from antiquity and Renaissance. On the lookout tower it had a magnificent view over the Rhineland.Specifically a siding was laid for the parking of the imperial train. From Kierberg drove the Emperor Willhelm I. to Brühl Castle to travel from there to the annual Imperial maneuvers.The Erfurt briquette plants director Hermann Gruhl founded together with Hermann Bleibtreu brown coal union Bleibtreu. They bought 1872/73 brown coal mining fields but not yet for mining because they speculated on the construction of Eifelstrecke in Brühl. 1892 starts the Gruhl in his briquette plant with the production. They were over the kierberg station, of which there was a siding on the mining station, transported. The railway station were extended to seven tracks. Herman Gruhl moved at the same time to Brühl.Beginning in 1901, the station restaurant was leased. In 1904 the railway line was double-railed.Mid-1960s were the brown coal mines shut down, the station rails dismantled and sold the station building.Since 1984, the station building is a historical monument.2007 platform facilities have been completely modernized.