Bau und Streckeneröffnung Am 27. November 1890 wurde die 37,08 km lange Bahnstrecke von der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) zwischen Tuttlingen und Inzigkofen eröffnet. Sie war Teil der Donautalstrecke Sigmaringen - Tuttlingen, die eine strategische Bahnlinie Preußens war. Die Gemeinde Beuron wurde bekannt durch die „Benediktiner- Erzabtei Beuron“.

Das Empfangsgebäude Beuron

Das traufenständige, dreistöckige Stationsgebäude mit Satteldach war ein Typenbau der (K. W. St. E.), das allerdings erheblich von der Norm abwich (siehe Hausen im Tal). Das war wohl dem Kloster geschuldet. An der freien Stirnseite des Gebäudes war ein Risalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) entstanden. Am anderen Giebel gab es einen einstöckigen Anbau, der durch einen hölzernen Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe ergänzt wurde. Das Erdgeschoss samt Anbau war aus Sandsteinquadern errichtet worden. Die Obergeschosse waren verputzt. Die Stockwerke wurden durch zwei Gesimse (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) strukturiert. Im Erdgeschoss gab es Rundbogenfenster und Türen mit Bogenquaderungen aus rotem Sandstein. Die Obergeschosse verfügten über Rechteckfenster mit Holzrahmen und Schlagläden. Im Erdgeschoss befanden sich ein Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Gaststätte sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen befanden sich Dienstwohnungen. Eine Besonderheit war das separate Abordtgebäude, dass sich im Westen auf dem Hausbahnsteig befand. Das einstöckige Gebäude auf H-förmigen Grundriss errichtet, besaß ein giebelständiges Sandsteingebäude und ein ebenfalls giebelständiges Holzgebäude, die durch einen traufenständigen, offenen Holzbau verbunden waren. Es entspricht dem Abortgebäude in Lorch (Württ). Der Hausbahnsteig verfügte eine Überdachung, die von Eisenträgern gestützt wurde. Die Haltestelle gehörte 1938 zur Rangklasse III. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Wesentlichen im Zustand von 1890 erhalten und steht unter Denkmalschutz. Heute befindet sich im Gebäude ein Informationszentrum des „Naturparks Obere Donau“.

Luftaufnahme